Glossar
Das Ziel der in der Mehrheit der Hamburger Geburtskliniken tätigen Babylotsen der Stiftung SeeYou ist das frühzeitige Erkennen von psychosozialen Belastungen in der Schwangerschaft sowie rund um die Geburt eines Kindes. Die Babylotsen nehmen Kontakt zur Familie auf, motivieren zur Hilfeannahme und vermitteln bei Bedarf in das regionale Unterstützungs- und Hilfesystem.
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Emotionale Verbundenheit zwischen einem Kind und seinen Bezugspersonen (in der Regel die Eltern). Ein Säugling verfügt über die angeborene Bereitschaft, bei Bezugspersonen Schutz und Trost zu suchen und die Bezugspersonen an sich zu binden (z.B. durch weinen). Je besser die Qualität der Bindung ist, desto mehr ist ein Kind in der Lage, die bisher als sicher erfahrene Umwelt zu verlassen um eine ihm neue Welt zu entdecken. Die Bindungsforscher John Bowlby und Mary Ainsworth unterscheiden verschiedene Bindungsmuster: sichere, unsicher-vermeidende, unsicher-ambivalente und desorganisierte Bindungsbeziehungen.
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Eltern-Kind-Kurs, indem den Eltern Anregungen zu Streichelmassagen, Finger- und Berührungsspielen und Halte- und Tragegriffen für Babys ab der 6.Lebenswoche gegeben werden. DELFI steht für Denken, Entwickeln, Lieben, Fühlen, Individuell.
Die Hamburger Elternschulen sind Einrichtungen der Familienförderung, die Eltern und Erziehungsberechtigte in ihrer Rolle stärken und begleiten. Sie bieten ein breites Spektrum an niedrigschwelligen Angeboten, insbesondere:
- Beratung und Unterstützung zu Erziehungs-, Partnerschafts- und Gesundheitsfragen
- Kurse und Gruppenangebote für Eltern mit Kindern, insbesondere in den ersten Lebensjahren
- Offene Treffs zum Austausch mit anderen Familien: Ziel ist es, die elterliche Kompetenz zu fördern, die Bindung zwischen Eltern und Kindern zu stärken und ein familienfreundliches Umfeld zu schaffen. Die Elternschulen richten sich besonders an Familien in belastenden Lebenslagen und arbeiten nach dem Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“. In Hamburg gibt es 23 Hamburger Elternschulen sowie neun Kinder- und Familienzentren (KiFaZ).
Angebot zur Förderung der elterlichen Feinfühligkeit in der frühen Kindheit. Die entwicklungspsychologische Beratung (EPB) dient dem Aufbau einer guten Eltern-Kind-Beziehung und einer sicheren emotionalen Bindung beim Kind. Eine sichere emotionale Bindung stellt einen wichtigen Schutzfaktor für spätere Belastungssituationen im Leben dar und unterstützt das Kind bei deren Bewältigung. Durch die EPB wird Entwicklungs- und Verhaltensproblemen vorgebeugt.
Leistung der Kinder- und Jugendhilfe, die zu den Hilfen zur Erziehung (Sozialgesetzbuch VIII) zählt und auf die ein individueller Rechtsanspruch besteht. Was beinhaltet die Erziehungsberatung?
- Unterstützung bei Erziehungsfragen: Die Beratung hilft bei der Klärung und Bewältigung von Problemen in der Erziehung, wie z.B. Schwierigkeiten im Umgang mit Kindern, Verhaltensauffälligkeiten oder familiäre Konflikte.
- Hilfe bei persönlichen und familienbezogenen Problemen: Die Beratung kann auch bei Problemen wie Trennung und Scheidung oder anderen familiären Krisen Unterstützung bieten.
- Ressourcenorientierung: Der Fokus liegt auf der Aktivierung der vorhandenen Stärken und Ressourcen der Familie, um eine positive Veränderung zu ermöglichen.
- Zusammenarbeit verschiedener Fachkräfte: Erziehungsberatungsstellen arbeiten mit Fachkräften aus verschiedenen Disziplinen zusammen, die unterschiedliche methodische Ansätze anwenden.
- Vertraulichkeit und Freiwilligkeit: Die Beratung erfolgt vertraulich und ist freiwillig, d.h. die Betroffenen entscheiden selbst, ob sie die Hilfe in Anspruch nehmen möchten.
- Niedrigschwelliges Angebot: Erziehungsberatung ist ein niedrigschwelliges Angebot, das ohne Einbindung des Jugendamtes in institutionellen Erziehungs- und Familienberatungsstellen in Anspruch genommen werden kann
- Sie kann darüber hinaus allerdings auch über den Allgemeinen Sozialen Dienst des Jugendamt an einen freien Träger der Jugendhilfe verfügt werden. Mehr lesen.
Erziehungsberatung soll insgesamt dazu beitragen, die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen in ihren Familien zu unterstützen und die Erziehungsfähigkeit von Eltern oder Elternteilen zu fördern.
Diese Fachkräfte unterstützen Familien in schwierigen Lebenslagen im Alltag mit dem Kind. Sie kommen zu den Familien nach Hause. Sie sind speziell weitergebildete Gesundheits- und Kinderkrankenpflegende und werden oft auch Familienkinderkrankenschwestern genannt. Familien erhalten die Betreuung kostenfrei und einfach ohne Antrag, zum Beispiel über eine Anlaufstelle Frühe Hilfen.
Staatliche examinierte Hebamme mit einer Zusatzqualifikation, die die Familie bis zu einem Jahr nach der Geburt eines Kindes zu Fragen der alltagspraktischen gesundheitlichen Versorgung von Mutter und Kind berät und bei Bedarf in weitere Angebote vermittelt.
In Hamburg unterstützen 26 wohnortnahe Familienteams, in denen Familienhebammen, Familien-, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger*innen und Sozialpädagog*innen multiprofessionell zusammenarbeiten, v.a. psychosozial belastete Familien. Die Familienteams begleiten die Familien häufig schon während der Schwangerschaft und schwerpunktmäßig im ersten Lebensjahr des Kindes.
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Angebot, das sich vorrangig an Kinder zwischen 0-6 Jahren richtet, die von einer Behinderung oder gravierenden psychosozialen Risiken betroffen und dadurch in ihrer Entwicklung (Entwicklungsstörung oder –verzögerung) gefährdet sind. Einrichtungen der Frühförderung arbeiten interdisziplinär, d.h. Fachkräfte unterschiedlicher Qualifikationen arbeiten zusammen (z.B. Kinderärzte und –ärztinnen, Ergotherapie, Logopädie, Heilpädagogik, Psychologie).
Unter einer Kindeswohlgefährdung wird eine aktuell bestehende Gefahr für das Kind verstanden, die, sollte die Gefahr weiter bestehen, mit ziemlicher Sicherheit zu einer erheblichen Schädigung des geistigen, seelischen oder körperlichen Wohls des Kindes führt. Der Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung wird in §8a SGBVIII detailliert beschrieben.
Das Ziel ist das frühzeitige Erkennen von psychosozialen Belastungen in der Schwangerschaft sowie rund um die Geburt eines Kindes. Die Lotsendienste nehmen Kontakt zur Familie auf, motivieren zur Hilfeannahme und vermitteln bei Bedarf in das regionale Unterstützungs- und Hilfesystem. Es gibt Lotsendienste an fast allen Hamburger Geburtskliniken und an einigen gynäkologischen und pädiatrischen Arztpraxen.